Wissenswertes

Wissenswertes über Barcelona

1. Über Barcelona

Ohne Zweifel ist Barcelona das Herz und die Seele Spaniens. Verschaffen Sie sich einen kleinen Einblick in die interessante Geschichte und Kultur Spaniens.

Barcelona ist die Hauptstadt Kataloniens und zweitgrößte Stadt Spaniens. Sie liegt am Mittelmeer, circa 120 Kilometer südlich der Pyrenäen und der Grenze zu Frankreich. Barcelona ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Provinz und der Comarca Barcelonès.

Innerhalb des Stadtgebietes leben etwa 1,6 Millionen Menschen. Somit ist Barcelona die elftgrößte Gemeinde der Europäischen Union, nach Hamburg die zweitgrößte, die nicht die Hauptstadt eines Mitgliedstaates ist und die nach Paris am dichtesten besiedelte Millionenstadt Europas. Zusammen mit den in der Àrea Metropolitana de Barcelona zusammengeschlossenen Gemeinden der Agglomeration beträgt die Einwohnerzahl 3,16 Millionen. 

Die Stadt war ursprünglich unter dem Namen BARCINO bekannt und wurde von den Karthaginiensern und Phöniziern gegründet. Die Römer kamen als Erste in dieses Gebiet. Das kann man immer noch sehen, z. B. am Plaza del Rei und im Gotischen Viertel. Ein Besuch im MUHBA, dem Geschichtsmuseum, ist sehr zu empfehlen. Es befindet sich gleich bei der Kathedrale Barcelonas.

2. Geschichte

Im 5. Jahrhundert vor Christus fielen die Westgoten in dieses Gebiet ein und änderten den Namen zu BARCINONA. Danach regierten hier die Mauren ein Jahrhundert lang, bevor die Franken das Gebiet zurückeroberten. Um diese Zeit wurde die spanische Rückeroberung eingeleitet, die später unter dem Namen der „Spanischen Märsche“ zu Ruhm gelangen sollte.

Währen der „Spanischen Märsche“ wurde das Gebiet in eine ganze Anzahl von Bezirken aufgeteilt, unter denen der Bezirk „Barcelona“ der wichtigste war. Unter Count Borrel II erlangte dann im Jahre 998 der Bezirk Barcelona seine Unabhängigkeit vom karolingischen Kaiserreich. Infolgedessen weitete sich das Stadtgebiet zu dem aus, was heute als Katalonien bekannt ist.

Mit dem katalonischen Gebiet unter der aragonischen Flagge verlor Barcelona daraufhin an Einfluss. In den folgenden Jahren traten immer mehr Konflikte zwischen den Städten Barcelona und Madrid auf. Barcelona wurde jeglicher Handel mit Amerika ab dem 17. Jahrhundert untersagt.

Zur gleichen Zeit etwa erklärte Katalonien seine Unabhängigkeit anhand eines blutigen Krieges mit Spanien. In diesem Unabhängigkeitskrieg verlor Spanien die Gebiete um Roussillon und andere Gebiete Kataloniens. Diese Gebiete gingen dann nach dem Zerfall des französischen Empires an Spanien zurück.

Barcelona untermauerte dann aber seine Bedeutung während der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert. Barcelona kristallisierte sich nicht zuletzt als Gastgeber der Weltausstellung 1888 als beliebtes Reiseziel in Spanien heraus. Mit seinem rauen Charme und der Schönheit der Stadt lässt ein Besuch in Barcelona niemanden unberührt. Mit der Austragung der Olympischen Spiele 1992 erlangte Barcelona neue Sphären der Beliebheit. Dieser Ruhm ist seither nicht verflogen und Barcelona ist außerdem als Sitz des Kulturforums seit 2004 bekannt.

3. Bewohner, Kultur und Sehenswürdigkeiten

Die Menschen in Barcelona sind offenherzig und lebhaft. Sie lieben den Genuss, essen spät und sind zum Feiern nie zu müde.

Das Zentrum der Stadt bildet als Verkehrsknotenpunkt die Plaça de Catalunya, von hier aus sind zu Fuß die römischen Ruinen, die mittelalterliche Stadt und die moderne Planstadt Eixample zu erreichen, die für ihre quadratischen Häuserblocks mit den abgeschrägten Ecken und den vielen Modernisme-Bauten bekannt ist. 

Vom Plaça de Catalunya aus zieht sich der Passeig de Gràcia, eine große Einkaufsmeile, in Richtung Norden. Hier findet man neben zahlreichen spanischen Filialisten auch exklusive Boutiquen. Darüber hinaus befinden sich dort mit dem Casa Milà und dem Casa Batlló zwei bekannte Bauwerke des Architekten Antoni Gaudí.

Im historischen Stadtkern, dem Barri Gòtic („Gotisches Viertel“), stehen zahlreiche schöne architektonische Zeugnisse der mittelalterlichen Königs- und Handelsstadt wie La Catedral, die Kathedrale der heiligen Eulàlia, der Plaça del Rei („Königsplatz“), das Stadtmuseum (Museu d’Història de Barcelona, MUHBA), das Frederic-Marés-Museum und das Rathaus (Ajuntament). Die bekannteste Straße Barcelonas ist die Flaniermeile La Rambla (oder Mehrzahl Les Rambles), eine breite Allee, die vom Zentrum bis zum Hafen führt.

Dort finden sich zahlreiche Blumen- und Vogelverkäufer, Zeitungskioske, Straßenmusikanten, Akrobaten, Cafés und Restaurants sowie der bekannte Markt Mercat de la Boqueria und der Plaça Reial mit seinen Arkaden und Palmen sowie typische Lokale und das weltberühmte Opernhaus Gran Teatre del Liceu. Am hafenabgewandten Ende der Rambles befindet sich der Trinkbrunnen Font de Canaletes, dem nachgesagt wird, dass jeder, der einmal daraus getrunken hat, immer wieder nach Barcelona zurückkehrt.

Am südlichen Ende der Rambla steht auf der Plaça Portal de la Pau eine Statue von Christoph Kolumbus mit ausgestrecktem Arm, der aufs Meer hinaus zeigt, die gedachte Linie geht knapp an Mallorca vorbei und trifft als nächstes Festland Algerien. Ganz in der Nähe der Statue befinden sich am Alten Hafen, dem Port Vell, auch die mittelalterlichen Schiffswerften, die Drassanes Reials („Königliche Werften“), die heute das Schifffahrtsmuseum Museu Marítim beherbergen. Es erzählt die Geschichte der katalanischen Seefahrt im Mittelmeerraum und stellt unter anderem den 1:1-Nachbau des Rumpfes der Galeere Real aus (Flaggschiff des Don Juan d’Austria bei der Seeschlacht von Lepanto 1571)

Der Hafen beherbergt das moderne Freizeitzentrum und Einkaufszentrum Maremagnum, das nebst zahlreichen Diskotheken, Boutiquen, Kinos auch das größte dem Mittelmeer gewidmete Ozeanarium enthält. Barcelona wurde von seinen Bewohnern selbst bis zu den Olympischen Sommerspielen 1992 als „die Stadt mit dem Rücken zum Meer“ (Katalanisch: „la ciutat d’esquena al mar“) tituliert. 

Industriegebiete versperrten Sicht und Zugang zum Meer. Im Zuge der Organisationsmaßnahmen für die Olympischen Spiele 1992 standen dann genügend Gelder zur Verfügung, um die Innenstadt im Bereich des alten Hafens und des nordöstlich angrenzenden Küstenstreifens über den alten Fischerstadtteil Barceloneta hinaus mit einem breit angelegten, attraktiven Strand gegenüber dem Meer zu öffnen. Eine ältere Sehenswürdigkeit stellt die Hafenseilbahn Barcelonas dar, welche den Torre Jaume I mit dem Torre Sant Sebastià verbindet und bis auf den Montjuïc hinauffährt.

Barcelona und der Modernisme

Ende des 19. Jahrhunderts entstand in Barcelona eine eigene Form des Jugendstils, der Modernisme. Ihr prominentester Vertreter ist Antoni Gaudí, der in Barcelona gelebt und unterstützt durch den Industriellen Eusebi Güell gearbeitet hat. Von ihm sind etliche berühmte Gebäude zu besichtigen. Dazu zählen unter anderen die

• Casa Milà (La Pedrera)

• Palau Güell

• Park Güell

• Casa Batlló

• Casa Vicens

• Casa Calvet und

• die noch unvollendete Kirche Sagrada Família, an der seit 1882 gebaut wird. 

Seit 1984 beziehungsweise 2005 gehören diese Bauwerke zum Weltkulturerbe der UNESCO. Seit 1997 kann Barcelona mit zwei Bauten von Lluís Domènech i Montaner weitere Welterbestätten aufweisen. Dabei handelt es sich um das Hospital de Sant Pau und den Palau de la Música Catalana.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Wichtige Museen der Stadt sind das Museum Fundació Joan Miró, das Museu Picasso mit zahlreichen, weniger bekannten Werken von Pablo Picasso, das Museu Nacional d’Art de Catalunya (MNAC), das bedeutende romanische Wandmalereien und andere mittelalterliche Kunstwerke enthält, und das von Richard Meier entworfene Museu d’Art Contemporani de Barcelona (MACBA).

Architektonisch interessant sind der von Sir Norman Foster entworfene Fernsehturm Torre de Collserola, der Torre Telefónica von Santiago Calatrava sowie der erst im Jahre 2004 fertig gestellte futuristische Torre Agbar mit 142 Meter Höhe, der von dem französischen Architekten Jean Nouvel geplant wurde. 

Zur Weltausstellung 1929 entwarf Ludwig Mies van der Rohe den deutschen Pavillon, der zum Ende der Weltausstellung abgerissen, dann jedoch 1983 bis 1986 wieder am Fuße des Montjuïc rekonstruiert wurde, unterhalb des Poble Espanyol, eines Kleinspanien, das ebenfalls Teil des damaligen Weltausstellungsgeländes war. Großer Beliebtheit bei Besuchern erfreut sich die ebenfalls am Montjuïc gelegene Font Màgica, eine Springbrunnenanlage mit Fontänen, die in den Sommermonaten abends zu Musikuntermalung gesteuert und beleuchtet werden. Interessant auch der städtische Friedhof Cementiri de Montjuïc am Südrand des Montjuïc mit Gräbern berühmter Söhne und Töchter der Stadt, darunter die von Francesc Ferrer i Guàrdia und der anarchistischen und antifaschistischen Kämpfer im Spanischen Bürgerkrieg Francisco Ascaso und Buenaventura Durruti.

Östlich des Barri Gòtic finden sich der Triumphbogen Arc de Triomf und der Parc de la Ciutadella, der zur Weltausstellung 1888 hier an Stelle einer abgerissenen Festung angelegt wurde. Ein Teil des Parks wird vom Zoologische Garten (Parc Zoológic) eingenommen.

Museen

In Barcelona gibt es zahlreiche Museen. Hier finden sie eine Liste:

Fundació Joan Miró

Man kann getrost behaupten, wenn man die Fundació Joan Miró nicht gesehen hat, hat man Barcelona nicht gesehen. Am Hang des Montjuïc – mit grandiosem Ausblick auf die Stadt – bietet dieses Museum die ideale Kulisse für die Werke Mirós.

Adresse: Avinguda Miramar, 71-75, Parc de Montjuïc
Telefon: +34 934 439 470  
Internet: fundaciomiro-bcn.org/
Metro: L2, L3, Parallel dann mit der Funicular de Montjuïc (Standseilbahn)  
Bus Turístic: Fundació Joan Miró
 

CosmoCaixa – Museum der Wissenschaften

Das Wissenschaftsmuseum CosmoCaixa stellt ein absolut neues Museumskonzept dar. Die Wissenschaft soll als eine verständliche und attraktive Disziplin dargestellt werden. Das Museum ist interaktiv, didaktisch und äußerst attraktiv für das Auge.

Adresse: Teodor Roviralta, 47-51
Telefon: +34 932 126 050  
Internet: www.fundaciolacaixa.es
Metro: FGC, L7, Av. del Tibidabo, dann 800 Meter zu Fuß oder mit dem Bus  
Bus: 196 ab Av. del Tibidabo  Bus Turístic: Tramvia Blau – Tibidabo, weiter mit dem Bus 196
 

Aquàrium, meereskundliches Museum

In über 20 Becken werden die verschiedensten maritimen Lebensräume präsentiert. Höhepunkt ist der gläserne Tunnel im Haifischbecken.

Adresse: Moll d'Espanya del Port Vell
Telefon: +34 932 217 474  
Internet: www.aquariumbcn.com
Metro: L3, Drassanes, L4, Barceloneta  
Bus Turístic: Port Vell
 

Picasso Museum

Picassos Erfolgsstory begann in Barcelona, aber recht spät wurde das Museum gegründet. Anlass der Gründung war ein Nachlass einer größeren Sammlung, die der Stadt Barcelona vermacht wurde.

Adresse: Montcada, 15-23
Telefon: +34 932 563 000  
Internet: www.museupicasso.bcn.es
Metro: L 4, Jaume I.   
Bus Turístic: Pla de Palau
 

Museu Europeu d'Art Modern (MEAM) – Europäische moderne Kunst

Wenn Sie an beeindruckender moderner Kunst interessiert sind, sollten Sie das MEAM – Museu Europeu d'Art Modern – unbedingt in Ihren Besuchsplan mit aufnehmen. Das im Juni 2011 neu eröffnete Museum ist im wundervoll renovierten Palau Gomis beherbergt. Es zeigt in wechselnden Ausstellungen auf über 1.700 m² erstklassige Sammlungen moderner bildender Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert.

Adresse: Barra de Ferro, 5
Telefon: +34 935 535 445  
Internet: www.meam.es
Metro: L 4, Jaume I.  
Bus Turístic: Pla de Palau
 

Museu National d'Art de Catalunya (MNAC)

Das MNAC ist im ehemaligen spanischen Pavillon der Weltausstellung von 1929 untergebracht. Es beherbergt die einzigartigste Sammlung romanischer Fresken weltweit.

Adresse: Palau National, Parc de Montjuïc
Telefon: +34 936 220 376  
Internet: www.mnac.cat
Metro: L1, L3, L8, S33, S4, S8, R5, R6, Espanya  
Bus Turístic: MNAC
 

Museu Marítim – Seefahrtmuseum

Unter den gotischen Rundbögen von Barcelonas Schiffswerften erwarten Sie außergewöhnliche Exponate aus allen Epochen der Seefahrtsgeschichte.

Adresse: Avinguda de les Drassanes
Telefon: +34 933 429 920  
Internet: www.museumaritimbarcelona.com
Metro: L3, Drassanes  
Bus Turístic: Colom - Museu Marítim
 

Poble Espanyol – das spanische Dorf

Das Poble Espanyol zeigt Nachbildungen von charakteristischen Gebäuden aus ganz Spanien. In den Häusern zeigen Kunsthandwerker ihr Können. Im Poble Espanyol kann man auch gut Essen und Einkaufen.

Adresse: Avinguda del Marqués de Comilla
Telefon: +34 935 086 300  
Internet: www.poble-espanyol.com
Metro: L1, L3, L8, Espanya  
Bus Turístic: Poble Espanyol
 

Museu d`Història de Catalunya

Eine interaktive Reise durch die Geschichte Kataloniens von der Steinzeit bis heute. Sehr spannend gestaltet, eines der interessantesten Museen Barcelonas.

Adresse: Pl. de Pau Vila, 3 (Palau de Mar)
Telefon: +34 932 254 700  
Internet: www.en.mhcat.net
Metro: L4, Barceloneta  
Bus Turístic: Museu d`Història de Catalunya
 

MACBA – Museum für zeitgenössische Kunst

Mit seinen glatten weißen Linien ist das Museum für zeitgenössische Kunst die Attraktion des Stadtbezirks El Raval.

Adresse: Plaça dels Angels, 1
Telefon: +34 934 120 810  
Internet: www.macba.es
Metro: L1 und L2, Universitat  
Bus Turístic: Plaça Catalunya
 

Museu d'Història de la Ciutat – Museum der Stadtgeschichte

Im Museu d'Història de la Cuitat erzählt man die Geschichte der Stadt Barcelona auf drei Etagen im Palau Clarina Padellàs. Höhepunkt ist die Ausgrabungsstätte von Barcino, wie die Römer Barcelona nannten.

Adresse: Plaça del Rei
Telefon: +34 932 562 100  
Internet: www.museuhistoria.bcn.es
Metro: L 4, Jaume I.  
Bus Turístic: Barri Gòtic
 

Museu Frederic Marès (MFM) – bedeutendste spanische Skulpturensammlung

Frederic Marès trug eine der bedeutendsten Sammlungen an Skulpturen aus mehreren Jahrhunderten. Das Museum zeigt auch seine eigenen Werke und eine Sammlung an Alltagsgegenständen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

Adresse: Plaça de Sant lu, 5-6
Telefon: +34 932 563 500  
Internet: www.museumares.bcn.es
Metro: L4, Jaume I.  
Bus Turístic: Barri Gòtic
 

Fundació Antoni Tàpies

Die Fundacia Antoni Tàpies beherbergt die Werke des nach Miró bedeutendsten Künstlers Barcelonas. Das Gebäude im Stadtteil Eixample mit seiner Krone aus Drahtgeflecht ist von weitem zu erkennen.

Adresse: D'Aragó, 255
Telefon: +34 934 870 315  
Internet: www.fundaciotapies.org
Metro: L2, L3, L4, Passeig de Gràcia  
Bus Turístic: Casa Batlló – Fundació Antoni Tàpies
 

CaixaForum – zeitgenössische Kunst

Zeitgenössische Kunst internationaler Maler und Bildhauer werden in einer renovierten Textilfabrik präsentiert.

Adresse: Avinguda Marquèss de Comillas, 6-8
Telefon: +34 934 768 600  
Internet: www.fundacio.lacaixa.es
Metro: L1, L3, Espanya, FGC, Espanya, L93, 933, 94, R5, R6  
Bus Turístic: CaixaForum – Pavelló Mies van der Rohe
 

Centre de Cultura Contemporania de Barcelona (CCCB)

Das Centre de Cultura Contemporania de Barcelona (CCCB) veranstaltet wechselnde Ausstellungen, Podiumsdiskussionen, Festivals, Konzerte und vieles mehr.

Adresse: Montalegre, 5
Telefon: +34 933 064 100  
Internet: www.cccb.org
Metro: L1, L2, L3, Catalunya, Universitat  
Bus Turístic: Plaça Cataluny
 

Museu de la Xocolata – Schokoladenmuseum

Das Schokoladenmuseum Museu de la Xocolata erzählt die europäische Geschichte der Schokolade ab dem 16. Jahrhundert, als sie von den spanischen Eroberern nach Europa gebracht wurde, und die Bedeutung der Schokolade bei den lateinamerikanischen Hochkulturen ab etwa 1500 v. Chr. Anhand ausgestellter Maschinen sehen Sie den Herstellungsprozess von Schokolade. Viele Figuren bekannter Comic-Helden aus Schokolade machen das Museum auch für Kinder zu einem absoluten Höhepunkt.

Adresse: Comerç, 36
Telefon: +34 932 687 878  
Internet: museuxocolata.cat
Metro: L4, Jaume I., L1, Arc de Triomf  
Bus Turístic: Barri Gòtic
 

Museu de Cera – Wachsfigurenmuseum

Könige, Mörder, Päpste oder andere bekannte Persönlichkeiten sind ansprechend inszeniert. Besuchen Sie unbedingt danach das Café Bosc de les Fades.

Adresse: Passatge de la Banca, 7
Telefon: +34 933 172 649  
Internet: www.museocerabcn.com
Metro: L3, Drassanes  
Bus Turístic: Colom – Museu Marítim
 

Museu del Modernisme Català – Museum des katalanischen Jugendstils

Das Museu del Modernisme Català ist nach eigenen Angaben das einzige Museum, welches sich ausschließlich mit dem katalanischen Jugendstil beschäftigt. Das im März 2010 eröffnete Museum zeigt den Modernisme an Hand von Beispielen aus der Malerei, Möbeln und Skulpturen mit Werken u. a. von Gaudí, Homar, Rusiñol, Arnau u.v.m..

Adresse: Balmes, 48
Telefon: +34 932 722 896  
Internet: www.mmcat.cat
Metro: L2, L3, L4, Passeig de Gràcia  
Bus Turístic: Casa Batlló/Fundació Antoni Tàpies
 

Museu Moto – Motorradmuseum

Barcelona ist die Stadt mit den meisten Motorrädern pro Einwohner in Europa, da verwundert es nicht, dass es in Barcelona auch ein Museum gibt, welches sich zum Beispiel mit der Geschichte der katalanischen Motorradmarken beschäftigt. Ein Besuch ist empfehlenswert. Es erwartet Sie eine abwechslungsreiche Mischung aus Ausstellungsgegenständen und Informationen.

Adresse: C/ de la Palla, 10 08002 Barcelona
Telefon: +34 933 186 584  
Internet: museumoto.com/en/barcelona/
Metro: L1 (Plaça Catalunya, Urquinaona) L3 (Catalunya, Liceu) L4 (Jaume I, Urquinaona,  
Bus: Via Laietana, Pl. Catedral, 17, 19, 40, 45  

Weitere kleinere Museen in Barcelona

In Barcelona finden Sie viele große, bedeutende Museen, die sicher ein Muss für einen Barcelona-Besuch sind. Aber auch kleinere Museen präsentieren hier ihre Ausstellungsstücke, wie z. B. das Museum der Geschichte der Musik, das Museum für Ideen und Erfindungen, das Erotik-Museum oder das Parfum-Museum. Diese Museen behandeln oft Nischen-Themen und ein Besuch lohnt sich sich deshalb eher, wenn Sie sich speziell für diese Themen interessieren.

4. Tanz und Musik

Man ist im Urlaub in Barcelona, schlendert durch die Straßen und lässt sich vom Flair der Stadt verzaubern. Nichts Böses ahnend biegt man um die nächste Ecke und steht plötzlich vor einem Kreis von Leuten, die sich tanzend an den Händen halten und ab und zu die Hände in die Luft werfen. Die meisten Besucher sind angesichts dieses Bildes erst einmal perplex. Sie sind auf eine Gruppe von Sardana-Tänzern gestoßen, die den traditionellen Tanz Kataloniens aufführen.

Im Vergleich zum extravaganten Flamenco kann die Sardana auf den ersten Blick etwas lahm wirken, doch in Wahrheit hat dieser Tanz mehr zu bieten, als das bloße Auge sieht. 

Das Erste, was einem auffällt, ist der ernste Ausdruck in den Gesichtern der Tänzer. Das liegt zum einen daran, dass der Tanz technisch anspruchsvoller ist, als es den Anschein hat. Zum anderen ist die Sardana tatsächlich eine ernste Angelegenheit, spielt sie doch eine wichtige Rolle in der kulturellen Identität der Katalanen.

Woher stammt dieser Tanz? Über den Ursprung der Sardana herrscht weitgehend Uneinigkeit, doch es gilt als sicher, dass der Tanz im 19. Jahrhundert in Katalonien getanzt wurde. In jener Zeit gab es die Renaixença-Bewegung (die „katalanische Renaissance“), die nicht nur diesen Tanz entwickelt haben soll, sondern auch für eine Wiederbelebung der katalanischen Sprache und Kultur eintrat. Mit der Sardana wollte man den Stolz auf die eigene Region zum Ausdruck bringen und die Unterschiedlichkeit Kataloniens vom Rest Spaniens betonen.

Im frühen 20. Jahrhundert war die Sardana bereits zu einem beliebten Volkstanz avanciert. In ganz Katalonien wiederholten die Leute die kleinen, präzisen Schritte dieses Tanzes. Er war zu einem wichtigen und wirkungsvollen Symbol des katalanischen Patriotismus geworden. Doch mit dem Einzug der Franco-Truppen in Katalonien wurde der Tanz zu einer Zielscheibe. Es wurde umgehend vom Franco-Regime verboten, Sardana zu tanzen.Doch trotz der großen Anstrengungen der Franquisten, den Tanz auszulöschen, konnte er sich ins 21. Jahrhundert retten.

Seit dem Ende des Unterdrückungsregimes hat die Sardana für die Katalanen eine noch größere symbolische Bedeutung als früher. Die katalanische Regierung erklärte den Tanz 2010 zum kulturellen Erbe von Katalonien und zu einem traditionellen Fest von nationalem Interesse.

Lust darauf, selbst das Tanzbein zu schwingen? Da es sich um einen Kreistanz handelt, ist die Sardana ein großer gesellschaftlicher Event, bei dem auch Zuschauer mitmachen können. Man kann oft beobachten, wie andere Schaulustige ihre Handtaschen in die Mitte des Kreises legen und sich einen Platz zwischen den Tanzenden suchen. Und warum eigentlich nicht? Ein bisschen Spaß und Abwechslung kann einem Aufenthalt in Barcelona nicht schaden. Eines sei jedoch gesagt: Es ist viel schwieriger, als es aussieht!

Sobald die Musik beginnt, gehen die Paare auf die Tanzfläche (oder auf die Plaça in diesem Fall), bilden einen Kreis und haken sich bei den Nachbarn ein. Wenn man einen Partner hat, der die Schrittfolge kennt, ist man startklar. Man sollte sich seinen Partner genau aussuchen, da man diesen später nicht wechseln kann. Wer keinen Tanzpartner hat oder lieber alleine tanzt, kann bei einem Kreis mit Einzeltänzern mitmachen. In manchen Kreisen tanzen auch Performer aus richtigen Tanzgruppen (den so genannten Colles). Man kann sie von den restlichen Teilnehmern unterscheiden, da sie in der Regel in Uniform auftreten.

Sobald ein bestimmter Tanzkreis eine gewisse Größe erreicht, teilt er sich in kleinere Gruppen auf. Nach und nach tanzen somit immer mehr Leute auf der Plaça. 

Es gibt nur zwei Schrittfolgen, aber die haben es in sich: Sie müssen sehr präzise ausgeführt werden und sind mit einem schnellen Schrittwechsel verbunden. Im Kreis gibt es eine Person, die die Bewegungen und das Timing vorgibt. Falls jemand aus dem Rhythmus kommt, ist das schlecht für den ganzen Tanz. Hier noch ein paar Hinweise zur richtigen Terminologie: Curts sind die kurzen und Llargs die großen Schritte, während mit Tirades die verschiedenen Tanzsätze bezeichnet werden.

Wem das zu viel Aufwand ist, der kann den Tanz auch einfach als Zuschauer genießen. Die Band, die typische Sardana-Musik spielt, wird Cobla genannt. Sie besteht aus 11 Musikern, die traditionelle Folkloreinstrumente spielen, darunter eine dreilöchrige Einhandflöte und eine katalanische Klarinette. Die Musik ist sehr atmosphärisch. Sobald das Lied ausklingt, kommt es mit neuem Enthusiasmus wieder zurück.

Sardana-Tänze kann man auf jeden Fall an den vielen Feiertagen in ganz Katalonien beobachten. Es wird zum Beispiel gerne an Sant Joan im Juni oder auf dem La Mercè Festival im September getanzt. Wer über ausreichend Zeit verfügt, dem würden wir empfehlen, mit dem Zug raus aus Barcelona zu fahren, um die Anwohner einer nahe gelegenen Stadt beim Sardanatanzen zu beobachten. So kann man diese alte Tradition auf authentische Art und Weise erleben.

In Barcelona-Stadt wird sonntagmittags und samstagabends gegen 18:30 Uhr vor der Kathedrale Sardana getanzt. Auf der Plaça de Sant Jaume im Gotischen Viertel kann man sonntagabends Sardana-Tänzer erleben. Im Sommer finden außerdem verschiedene Stadtteilfeste statt, auf denen sich die Anwohner treffen und bis spät abends auf den Plätzen tanzen. Wir sehen uns im Tanzkreis!

Musik: Die Virtuosen der spanischen Gitarre

In Barcelona kommen die besten Flamenco-Gitarristen der Welt bei der Produktionsfirma POEMA S.L., die jeden Monat 15 Konzerte an verschiedenen außergewöhnlichen Orten veranstaltet, zusammen. Schließt für einen Moment die Augen und stellt euch vor, wie die Finger vom Gitarrenvirtuosen Manuel González über die Gitarrensaiten rasen und einen sauberen, klaren Klang erzeugen. Die einmalige Akustik einer Basilika aus dem 14. Jahrhundert vollendet dieses Klangerlebnis.

Sei es im Palau de la Música, in der Basílica de Santa Maria del Pi oder in der Kirche Sant Jaume – die Schönheit dieser Orte wird euch vollkommen einnehmen. In einer so beeindruckenden Umgebung geben die Künstler alles. Dies ist auch der Fall bei David Russel, der 2005 einen Grammy gewann, und Xavier Coll, Gewinner bei verschiedenen nationalen Ausschreibungen. Diese Künstler werden euch nicht unbeeindruckt lassen. Pedro Javier González, dessen Stil sich zwischen der Moderne und traditioneller spanischer Gitarrenmusik befindet, trägt die besten Werke von Paco de Lucía vor und wird einen hervorragenden Auftritt darbieten. Die russische Gitarristin Ekaterina Zaytseva verleiht diesem Treffen von Gitarrenmeistern mit unbestreitbarem Talent zudem noch eine weibliche Note.

Katalanische Musikkultur

Musik hat in Katalonien große Tradition, Internationale Musikfestivals und weltberühmte Namen katalanischer Musiker und Komponisten sowie der katalanische Reigentanz „Sardane“ machen katalanische Musik hautnah erlebbar.

Die Entwicklung eigenständiger katalanischer Musik lässt sich etwa seit dem Jahr 900 n. Chr. belegen, als vor allem in Klöstern Kataloniens Musik zelebriert und geschrieben wurde. Zentren der frühen katalanischen Musik waren Sant Cugat del Vallès bei Barcelona und das Kloster Ripoll, am Fuße der Pyrenäen. 


Mönche musizierten und sangen nicht nur katalanische Verse, Choräle und Singspiele, ihnen ist vor allem auch der größte Teil musikalischer Überlieferungen zu verdanken.

Das Misteri d'Elx, ein katalanisches Singspiel mit katalanischem Text, in dem von der Himmelfahrt Marias gesungen wird, stammt aus València: Seit dem 15. Jahrhundert wird dieses bedeutende Werk katalanischer Musikgeschichte bis heute (einmalig in der Musikwelt Europas) an jedem 14. und 15. August in Elx in der speziell dafür erbauten Kirche aufgeführt – ein beeindruckendes Musikerlebnis.       

Aus Ripoll in Katalonien stammt auch eine bekannte Fassung des Cant de la Sibil.la, eines katalanischen Gesangs aus dem 13. Jh., der vom Untergang der Erde kündet und ebenfalls bis heute musikalischer Bestandteil vieler Musikaufführungen in Katalonien, besonders zur Weihnachtszeit, ist. Katalanische Musik, vor allem auch Sakralmusik und zahlreiche Musikkompositionen in Katalonien entstanden auch im Kloster Montserrat.

Als Musikschule von Montserrat brachte das Kloster bedeutende katalanische Musiker und Komponisten hevor: Der Mönch Joan Cererols (1618–1680) und im 18. Jahrhundert Narcís Casanoves (1747–1799) oder Antoni Soler (1729–1783) aus Olot (unweit der Pyrenäen), der Kapellmeister in Lleida und später im Escorial wurde, stehen für die lebendige musikalische Kultur Kataloniens in dieser Zeit.

Katalanische Orgelkompositionen von Joan Baptista Cabanilles (1644–1712), der bedeutendste Komponist Kataloniens jener Zeit, beeindrucken auch heute noch die Freunde katalanischer Musik mit komplexer Kontrapunktik und gewagter Verwendung von Dissonanzen. Eines der Themen der Oper des katalanischen Komponisten Vicent Martín i Soler (1754–1806) mit dem Titel „Una cosa rara, ossia belleza ed onestà“ (Eine seltene Sache oder: Schönheit und Ehrbarkeit, 1786) wurde später sogar von Mozart in „Don Giovanni“ verarbeitet.

Im 18. Jahrhundert fand die Gitarre Eingang in die katalanische Musik und in die musikalischen Kreise der Aristokratie. Josep Ferran Sors (Barcelona 1778 – Paris 1839), der ebenfalls in Montserrat seine musikalische Ausbildung erhielt, galt zu seiner Zeit als bester Gitarrist der Welt. Von Sors stammt eines der wichtigsten Bücher der Gitarrenmusik: 1830 erschien sein berühmtes Buch „Méthode pour la guitarre“. Sors zählt damit bis heute zu den hervorragenden Vertretern der katalanischen Romantik in der Musik, vor allem der katalanischen Gitarrenkompositionen.

Katalonien bietet jedoch auch Komponisten für Klavier: Isaac Albéniz (1860–1909) und Enric Granados (1867–1916) waren Musikschüler des katalanischen Musikpädagogen Felip Pedrell (1841–1922). Albéniz galt mit acht Jahren als pianistisches Wunderkind und gründete 1899 in Barcelona die Klassische Konzertgesellschaft und 1901 die Acadèmia Granados. Seine außergewöhnliche pianistische Technik in der katalanischen Klaviermusik wird hier auch heute künftigen Pianisten vermittelt.

Kataloniens Musik kann aus einem unglaublich reichen musikalischen Erbe schöpfen und so ist auch die Gegenwartsmusik Kataloniens bei aller Innovationsfreude oft hörbar an musikalische Traditionen früherer Epochen angelehnt.


Musikfestivals in Katalonien, vor allem in den Sommermonaten und nicht selten als Freiluft-Musik-Festivals organisiert, findet der Musik-Fan fast in jeder größeren Stadt.


  

GOUP